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Erweiterung Hillerschule

mit Sporthalle, Mensa und Ganztagsbereich

Erweiterung Hillerschule

Das Gebäude wird generell als reiner Stahlbetonbau in Ortbetonbauweise konzipiert. Die tragenden Bauteile werden entsprechend statisch dimensioniert, um den Lastfluss bis auf das Gründungsniveau zu gewährleisten. Sämtliche Zwischengeschossdecken werden mit einer Stärke von 25cm ausgebildet. Die gewählten Deckenstärken reduzieren die Deckenverformungen auch unter Langzeiteinfluss (Kriechen und Schwinden des Betons) auf ein verträgliches Maß in Bezug auf die leichten Trennwände. Die Gründung erfolgt als Flachgründung mit einer tragenden Bodenplatte variierender Stärke. Im Bereich der Gymnastikhalle beträgt die Stärke der Bodenplatte 30cm, während sie in allen anderen Bereichen eine Stärke von 50cm. Die Ausführung des gesamten Dachbereichs im 2.OG erfolgt als leichte Trapezblecheindeckung. Wesentliches statisches Merkmal ist die Überdachung der Gymnastikhalle. Diese erfolgt mittels schlaff bewehrter und einachsig gespannter Stb.- Binder mit den Abmessungen b/h=28/174cm. Diese Stahlbetonbinder überspannen dabei eine Länge von 27m und haben einen Achsabstand von 2,2m zueinander. Der oberseitige Raumabschluss erfolgt über Stb.- Halbfertigteilelemente, welche oberseitig zwischen den Stb.- Bindern verlegt werden und anschließend eine Ortbetonergänzung erhalten, um eine Deckenstärke von 12cm zu erhalten. Das zweite Geschoss wird als Staffelgeschoss ausgebildet, wobei ein Teilbereich hiervon (Achsen 1-15/ A-F) in reiner Stb.- Bauweise ausgeführt wird und der andere Teilbereich (Achsen 12-15/ C-R) als Stahlkonstruktion. Die Wahl einer Stahlkonstruktion begründet sich aus der Tatsache, dass eine Entkopplung des Staffelgeschossbodens und der Stb.- Binderdecke über 1. OG in diesem Bereich erfolgen muss. Da die massive Stb.- Rippendecke einem zeitabhängigen Kriechverhalten ausgesetzt ist, ist bei einer Spannweite von 27m mit einem nennenswerten Verformungszuwachs schon in den ersten Jahren zu rechnen. Besonders ist dies vor dem Hintergrund zu bewerten, dass sowohl die einachsig gespannten Stb.- Binder, wie auch die Fassade des Staffelgeschosses in diesem Bereich beide parallel zu den Zahlen Achsen verlaufen, wodurch der Fassadenbereich bei einer Kontaktausbildung mir der Stb.-Decke über 1. OG ebenso dem größten Verformungszuwachs aus dem Kriecheffekt in Trägermitte folgen müsste. Die Folgen wären entsprechende Schäden in der Fassadenkonstruktion. Um dies zu vermeiden, wird der Bodenbereich des 2. OG in diesen Einflussbereich als Stahlprofilrost ausgebildet und mit einer betonvergossenen Holoribblechausbildung geschlossen. Diese Konstruktion erfährt eine Hochhängung in die Dachebene, um jeglichen Kontakt mit dem Stb.- Untergrund (D. ü. 1.OG) zu vermeiden. Diese Hochhängelasten werden von zwei parallelen, den Zahlenachsen folgenden, Traversen aufgenommen. Diese werden in Fachwerks- Stahlbauweise vorgesehen, um zum einen die große Spannweite zu überbrücken und zum anderen eventuelles Materialkriechverhalten nicht kalkulieren zu müssen. Ein Anschlussdetail als Schnitt durch diesen Bereich ist im Rahmen der Architekturplanung entwickelt worden, wobei hierbei die Abdichtung und die gleichzeitige Ausbildung einer Dehnfuge berücksichtigt worden ist.

 

Bauherr: Große Kreisstadt Bietigheim-Bissingen

Architekten: o5 architekten bda, Frankfurt/Main

Leistung: Tragwerksplanung

Leistungsphasen: 4-6

Bauzeit: 2018 – 2020